So wie bisher kann es nicht mehr weitergehen, es braucht mehr Disziplin! So lautet der Tenor in vielen Schulen und öffentlichen Auseinandersetzungen.

In der deutschsprachigen Erziehungswissenschaft herrschen dagegen Zurückhaltung und Skepsis gegenüber dem Begriff «Disziplin» vor. Aufgabe der Lehrperson ist es, gewisse disziplinarische Rahmenbedingungen zu schaffen, welche gemeinsames Lernen ermöglichen. Sie versteht es, die ihr anvertrauten Kinder oder Jugendliche dazu anzuleiten, einander zuzuhören, miteinander und voneinander zu lernen und weiss dabei zugleich, dass dieses aufmerksame Zuhören nicht immer möglich sein wird. Wie viel und welche Disziplin braucht die Schule wirklich? Welches Verständnis von Disziplin und Unterrichtsstörungen kann hier einen sinnvollen Diskussionsbeitrag leisten?

Wie viel und welche Disziplin braucht die Schule? Dieser Frage wird Jürg Rüedi, Dozent für Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Fachhochschule in Liestal (FHNW) und Fachmann für Fragen der Schuldisziplin und Klassenführung, nachgehen. Auf dem Hintergrund von jahrzehntelanger Erfahrung hat unser Referent ein zeitgemässes Konzept von Disziplin und Klassenführung entwickelt.